Dienstag, 30. Juni 2020

Rauðaldinsúpa

Tomatensuppe


Bevor es für mich (hoffentlich!) in vier Tagen wieder nach Island geht, bin ich noch fleißig dran, in meinem Garten hier zu ernten. Ich habe täglich mehr rote Tomaten an meinen Sträuchern hängen, also habe ich in meinem heißgeliebten alten isländischen Kochbuch nach Rezepten mit Tomaten gestöbert - und mich erst einmal an dieser Tomatensuppe hier versucht (ich habe allerdings nur eine kleine Portion gekocht).

Heutzutage heißt Tomate auf Isländisch übrigens auf "tómatur", da findet man sich schnell zurecht. Früher hießen Tomaten "rauðaldin", das bedeutet wörtlich "Rotfrucht".


Zutaten für 4 Portionen

1 kg Tomaten
1 Zwiebel
1 l Wasser
2 EL Butter
4 EL Mehl
2 l Fleischbrühe
4 EL Portwein oder 2 EL Essig
2 TL grobes Meersalz
1/2 TL Pfeffer


Zubereitung

Die Tomaten waschen und klein schneiden.



Die Zwiebel schälen und würfeln.

Die Tomaten- und Zwiebelstücke dann mit 1 Liter Wasser in einen großen Topf geben...


...und langsam köcheln lassen, bis alles ein schöner weicher Brei ist.

In einem zweiten Topf die Butter schmelzen lassen.

Das Mehl hinzufügen und mit der geschmolzenen Butter verquirlen.


Anschließend portionsweise die Fleischbrühe zugießen, damit ständig umrühren.


Jetzt die gekochten Tomaten durch ein Sieb drücken...


...und zu der Butter-Mehl-Fleischbrühe im zweiten Topf hinzugeben.


Die Mischung noch einmal ca. 10 Minuten köcheln lassen.

Anschließend mit Portwein oder Essig sowie Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Suppe wird dann mit geröstetem Weißbrot serviert.





Sonntag, 28. Juni 2020

Ausflug zum Haukadalur

Island menschenleer / Juni 2020


Aus gegebenem Anlass gibt es heute mal kein Rezept, sondern nur ein paar Bilder aus Island.

Mein Mann ist ja eigentlich hinreichend beschäftigt, er macht jetzt Homeoffice von Island aus, dazu hat er noch regelmäßig den Handwerker da etc., aber gestern Vormittag hatte er sich mal frei genommen. Dank Zeitverschiebung und hellen Sommernächten ist er sowieso früh wach, also war er dann morgens um acht, halb neun im Haukadalur.

Er meint, es war bestes Wetter und es stand kein einziges Auto auf dem großen Parkplatz beim Geysir.-Center, er hatte dann bestimmt 20 Minuten die Geysire komplett für sich allein, kein Mensch da.

Hinterher kamen noch ein paar, hauptsächlich Isländer, aber auch ein paar deutsche Touristen, aber es verlief sich doch sehr. Nichts los!


Der Strokkur - hier wirklich mal absolut menschenleer!

Keine Gelegenheit, sich an das Abstandsgebot zu halten - wenn niemand da ist, von dem man Abstand halten kann!


Hinterher noch - wieder völlig menschenleer - ein Abstecher zum Kúalaug neben der Haukadalskirkja an der F333, dem Haukadalsvegur, vielleicht 2 km vom Geysir entfernt.


Auf dem Rückweg gab es dann noch einen kleinen Abstecher zum Faxafoss, an der 35 zwischen Geysir und Reykholt gelegen. Der Wasserfall wird auch Faxi oder Vatnsleysufoss genannt. Der Tungufljíót fällt hier ca. 7 Meter in die Tiefe, nicht besonders tief, aber dafür recht breit und insgesamt schön gelegen.


Bemerkenswert auch die Fischtreppe hier neben dem Wasserfall.



Tja, das war's dann aber auch schon wieder mit dem Ausflug - der Klemper rief an, mein Mann musste sich beeilen, wieder nach Hause zu kommen.

Samstag, 27. Juni 2020

Einreise nach Island in Corona-Zeiten


Flug nach Keflavík am 20. Juni 2020


Seit dem 15, Juni ist Island jetzt wieder offen. 

Na ja, genau genommen war Island auch vorher nicht geschlossen, aber es gingen nur extrem wenig Flüge von und nach Island, maximal zwei oder drei Ankünfte am Tag. Und wer einreisen wollte, musste 14 Tage in Quarantäne. 

Seit 15. Juni hat man jetzt bei der Einreise die Wahl, ob man am Flughafen oder auf der Fähre einen Corona-Test machen lässt (und sich bei negativem Test dann im Land bewegen kann, unter Einhaltung der Hygienevorschriften) oder sich für 14 Tage in Quarantäne begibt. 

Online-Registrierung und Rakning-App

Vor dem Flug muss man sich online registrieren (max. 72 Stunden vor der Ankunft in Island), außerdem wird sehr empfohlen, sich die isländische Corona-App (Rakning C-19 App) herunterzuladen und zu nutzen, für die Nachverfolgung von Kontakten. 

Ich hatte meinen Mann letzten Samstag nach Frankfurt zum Flughafen gebracht. Bereits beim Einchecken wurde kontrolliert, dass sich alle Reisenden online registriert hatten und den entsprechenden Scan-Code bei sich hatten. 

Insgesamt dauerte das Einchecken recht lang, was aber auch daran lag, dass sich noch nicht alle registriert hatten und das teilweise noch nachholen mussten. 


Am Gate war jeder zweite Sitzplatz abgesperrt
Der Abflug verzögerte sich etwas, weil in jedem Bus zum Flugzeug immer nur 50 Leute mitfahren durften. Außerdem war Handgepäck nur vor den Füßen erlaubt, kleine Koffer, die man sonst in die Ablage über sich getan hätte, mussten deshalb auch aufgegeben werden. Der Flieger war fast ausgebucht, nur noch vereinzelt gab es noch einen freien Platz.

Covid-19-Test an den Gates

Um halb vier isländischer Zeit sind sie pünktlich gelandet, mussten dann aber noch etwa 20 Minuten im Flieger sitzen bleiben, bis die Passagiere des Flugzeugs, das vor ihnen angekommen war, mit ihren Covid-19-Tests durch waren.


Noch oben an den Gates waren dann die Test-Stellen, insgesamt ging es recht schnell. Es wurde ein Abstrich aus dem hinteren Rachenbereich und einer durch die Nase ganz hinten genommen, war aber "insgesamt harmlos", so das Fazit meines Mannes.

Er war dann einer der ersten bei der Gepäckausgabe. Allerdings dauerte es dort länger als sonst: Die Koffer waren schon fertig entladen, aber die Passagiere noch beim Test und konnten daher ihre Koffer nicht vom Band nehmen - und so verstopften die ersten Koffer das Band und die nachfolgenden Koffer stauten sich.

Etwa 70 Minuten nach der Landung war mein Mann dann beim Autoverleih.

Negatives Test-Ergebnis per App oder SMS

Noch am Abend, so gegen 22 oder 23 Uhr, bekam mein Mann dann per App die Benachrichtigung, dass er negativ auf Covid 19 diagnostiziert wurde. Juchhu!


Fazit: 

In den ersten 10 Tagen seit Öffnung der Grenzen sind bisher über 12.000 Menschen nach Island eingereist, bei den Tests wurden bisher 5 aktive Corona-Infektionen festgestellt.

Bei der Einreise ab 15. Juni waren die Corona-Tests zunächst kostenlos, ab 01. Juli werden sie kostenpflichtig. Allerdings konnte der Preis gesenkt werden - erst waren 15.000 ISK (knapp 100 €) pro Test angekündigt, jetzt sollen es nur noch 11.000 ISK sein (gut 70 €). Bei Zahlung vorab soll der Test wohl sogar nur 9.000 ISK kosten (knapp 60 €).

Kinder, die 2005 oder später geboren sind, müssen nicht getestet werden und sind bei der Einreise von Quarantäne-Auflagen befreit.


Freitag, 26. Juni 2020

Hauskauf - wir haben schon wieder Tassen im Schrank

Darf ich vorstellen?

Seit Dienstag sind wir überglückliche Besitzer eines sumarhúss, also eines Sommerhauses auf Island, und für dieses Fleckchen unserer geliebten Trauminsel verantwortlich.

Das hier ist unser Haus! 

Das Haus wurde in den 80er Jahren gebaut. Für ein Sommerhaus ist es mit knapp 70 m² Wohnfläche relativ groß und mit drei Schlafzimmern sowie einem Schlafboden haben wir genug Platz für die ganze Familie und können bei Bedarf auch lieben Besuch unterringen. Das Grundstück ist etwa einen halben Hektar groß.

Das Haus hatten wir im Februar schon besichtigt und ein Angebot abgegeben, dass die Verkäufer auch angenommen hatten, aber dank diverser Zuständigkeitsprobleme in der isländischen Verwaltung, der Corona-Krise und extrem langen Postlaufzeiten hat es dann doch länger gedauert als erwartet, bis wir "unser Haus" jetzt endlich übernehmen konnten.

Wir sind überglücklich, dass es doch noch geklappt hat.

Jetzt steht die nächste Etappe an - es gibt viel zu tun!

Das Haus kann direkt bewohnt werden, aber es ist schon ein bisschen in die Jahre gekommen, und seit der Vorbesitzer vor ca. 1,5 Jahren verstorben ist und seine Frau seitdem nicht mehr da war... jedenfalls muss das eine oder andere ausgebessert werden. Ein geborstenes Rohr ist schon ausgetauscht, ein Wasserhahn im Bad muss ersetzt werden, der Hot Pot ist noch nicht nutzbar...

Es gibt auf jeden Fall reichlich zu tun - ein Glück, dass mein Mann sowas eigentlich gerne macht!

Außerdem brauchen wir ja einen neuen Hausstand dort, Bettwäsche, Handtücher, Geschirr, Besteck... Den ersten Ausflug zu Ikea hat mein Mann gestern schon unternommen, jetzt haben wir wieder Tassen im Schrank. Und verschiedene Teller und Schälchen.

Auch da werden sicherlich noch etliche Einkaufsfahrten folgen müssen, zum Glück haben wir die isländische Version des "dänischen Bettenlagers" in der Nähe und der Ikea in Reykjavík ist auch in einer Stunde Fahrzeit mit dem Auto erreichbar. Aber für heute steht erstmal eine Fahrt in den Baumarkt bzw. zum Hot-Pot-Geschäft auf dem Programm!

Noch ist mein Mann vor Ort, aber ich hoffe, in den Sommerferien mit unserem jüngeren Nachwuchs nachkommen zu können, wenn alles klappt. Ich freu mich so darauf!



Wir haben schon wieder Tassen im Schrank!

Samstag, 20. Juni 2020

Sumarleg sítrónukaka

Sommerlicher Zitronenkuchen


Ich finde, das hier ist ein schöner weicher Kuchen, der so richtig nach Sommer schmeckt! Der Kuchen kam auch bei meinem Nachwuchs gut an. Sie konnten sich nur nicht einigen - geriebene Zitronenschale auf dem Zuckerguss, ja oder nein? Die Mehrheit war aber dann doch für ja!



Zutaten

250 g weiche Butter
260 g brauner Zucker
4 Eier
380 g Mehl
1 TL Back-Natron
1/2 TL Salz
1 Prise gemahlene Vanille
100 ml reiner Skyr
1 Bio-Zitrone
140 g Puderzucker


Zubereitung

Den Backofen auf 180° Ober-Unter-Hitze vorheizen.

Die Butter und den Zucker schaumig rühren.


Die Eier nacheinander unter ständigem Rühren hinzufügen.


Mehl, Natron und Salz untermischen.


Die Zitrone gründlich waschen und halbieren.


Jetzt den Skyr, die gemahlene Vanille, den Saft einer halben Zitrone und etwas geriebene Zitronenschale hinzugeben.


Ups - fast hätte ich die gemahlene Vanille vergessen!

In eine gut eingefettete Gugelhupf-Form (ca. 23 cm) geben..


...und im vorgeheizten bei 180°Ober-Unter-Hitze ca. 90 bis 100 Minuten lang backen, bis der Kuchen gut durchgebacken ist (Stäbchen-Probe!).


Den Kuchen aus dem Ofen holen, gut abkühlen lassen und dann stürzen.

Den Puderzucker mit dem Saft der anderen halben Zitronensaft mischen und die schöne dicke Masse dann auf den Kuchen geben.


Noch geriebene Zitronenschale zur Deko auf dem Zuckerguss verteilen und alles gut fest werden lassen.



Abflug nach Island!

Oh mein Gott, jetzt ist es soweit!

Eben habe ich meinen Mann zum Flughafen gebracht und dort abgesetzt und er fliegt jetzt, wenn alles klappt, nach Island.

Am Montag ist dann der endgültige Termin für die Übergabe für unser neues Sommerhaus auf Island.

Ich bin so gespannt, was mein Mann berichten wird!!!




Sonntag, 14. Juni 2020

17. Júní 1944

Gründung der Republik Island


Am 17. Juni 1944 wurde in Þingvellir die Demokratische Republik Islands - Lýðveldið Ísland - ausgerufen.

An dieses historische Ereignis erinnert auch dieser Gedenkstein, den ich vor einigen Jahren in einem kleinen Vorgarten in Ísafjörður gesehen und fotografiert habe.

Mehr über Islands Weg in die Unabhängigkeit findet Ihr hier in diesem Blog-Artikel von 2016.

Seit 1944 ist der 17. Juni der isländische Nationalfeiertag, der normalerweise alljährlich mit entsprechenden Festlichkeiten begangen wird.

Impressionen von den Feiern 2016 findet Ihr hier im Blog, und auch 2018 waren wir wieder zum Nationalfeiertag in Reykjavík und haben im Blog darüber geschrieben.


Dieses Jahr 2020 ist wegen Corona einiges anders, das große Volksfest fällt aus und die Menschen werden aufgerufen, Haus und Garten mit Flaggen und Fahnen festlich zu dekorieren und den Tag zu Hause mit Freunden und Familie zu verbringen.

Die traditionelle Zeremonie mit dem Auftritt der Bergfrau, die ein Gedicht vorträgt, und der Rede der Premierministerin auf dem Austurvöllur wird stattfinden und live im Fernsehen RÚV übertragen, so dass alle Isländer es sich zu Hause anschauen können.


Islands Premierministerin Katrín Jakobsdóttir 
und der Ministerpräsident Guðni Th. Jóhannesson 
bei den Feierlichkeiten zum 17. Juni 2018 


Gleðilegur Þjóðhátíðardagur - froher Nationalfeiertag!



Freitag, 12. Juni 2020

Súkkulaðimús með lakkrískeim

Schoko-Mousse mit Lakritzgeschmack


Ja, ich weiß, nicht jeder ist so ein Lakritz-Fan wie ich. Aber ich liebe sie wirklich! Ich hatte noch eine Tafel Omnom-Lakritz-Himbeer-Schokolade hier liegen, die dann - mit frischen Himbeeren - in dieses Dessert gewandert sind. Hach ja, hat sich gelohnt!

Es war schon ein Erlebnis, die Tafel Schokolade zu öffnen - und ein Geruch nach Lakritz und Himbeeren erfüllte die Luft in meiner Küche. Damit, dass die Schokolade tatsächlich dunkelrot war, hatte ich übrigens nicht gerechnet!


Zutaten für 4 Portionen

60 g Lakritz-Schokolade
80 g dunkle Schokolade
1 EL Butter
200 ml Schlagsahne
350 ml Vanille-Skyr
100g frische Himbeeren


Zubereitung

Von der Lakritz-Schokolade zwei Stückchen beiseite legen.

Die restliche Schokolade grob zerkleinern...


…und beide Sorten, zusammen mit der Butter, im Wasserbad schmelzen lassen.


Anschließend die Schoko-Mischung etwas auskühlen lassen.

Die Sahne steifschlagen.


Die eine Hälfte der Sahne im Kühlschrank beiseite stellen.

Die andere Hälfte der Sahne mit dem Vanille-Skyr und der ausgekühlten Schoko-Masse verrühren...


...und in Dessertgläser füllen.


Mindestens 2 Stunden im Kühlschrank kaltstellen.

Danach die restliche Sahne auf die Creme spritzen, die beiseite gelegten Schoko-Stückchen klein raspeln und auf die Sahne geben. Mit den frischen Himbeeren dekorieren.

Dann frisch servieren.




Lax með mangó chutney og pistasíuhnetum

Lachs mit Mango-Chutney und Pistazien


Ich bin ja ein großer Fan von sog. "Fusion-Küche", bei der unterschiedliche Esskulturen aus verschiedenen Teilen der Welt mit typisch-regionalen Zutaten gemischt werden. Hier habe ich gegrillten Lachs (typisch isländisch) mit Mango-Chutney und Pistazienkernen auf den Grill bzw. in den Ofen geschoben. Als Beilage dazu gab es Gerstengraupen (wieder typisch isländisch, wächst auch im Land und muss nicht importiert werden), aber gemischt mit gehackten Mandeln und ordentlich frischem Koriander.

Diese Fusion aus isländische Küche und traditionellen isländischen Zutaten mit Elementen der indischen Küche fand ich auf jeden Fall richtig lecker! Und unkompliziert und einfach zuzubereiten war es auch noch - perfekt, finde ich.


Zutaten für 4 Portionen

800 g Lachs
1 Glas Mango-Chutney
50 g Pistazienkerne
1 Prise Salz und Pfeffer
1 TL Zitronensaft


Zubereitung

Den Lachs waschen und ggf. trocken tupfen.

In einer feuerfeste Form legen.

Mit Salz und Pfeffer würzen, den Zitronensaft darauf geben.


Anschließend die Pistazienkerne darauf verteilen, ...


…das Chutney darüber geben...


...und das Ganz dann im vorgeheizten Backofen bei 200° Ober-Unter-Hitze ca. 15 bis 20 Minuten lang im Ofen backen, bis der Lachs durch ist.

Anschließend mit Salat, frischem Brot, Reis oder Graupen servieren.
Bei uns gab es hier Graupen mit Koriander und gehackten Mandeln dazu.