Freitag, 12. November 2021

Banaslys í Reynisfjöru

Wieder ein tödlicher Unfall in Reynisfjara 


Am Mittwochnachmittag (10.11.2021) gab es leider wieder einen tödlichen Unfall am schwarzen Strand von Reynisfjara.

Der schwarze Strand in der Nähe von Vík í Mýrdal ist einer beliebtesten Touristenorte Islands. 

Der Strand hier am Fuß des Berges Reynisfjall mit seinen wunderschön geformten Basaltsäulen, der Höhle  und den Felsnadeln Reynisdrangar lohnt definitiv immer wieder einen Besuch. Im Sommer sind die Felsen auch ein Paradies für brütende Vögel und Vogelbeobachter, insbesondere kann man dann auch die putzigen Papageitaucher (lundi) hier bestaunen.


Wer mag, kann hier sogar einen Gleitschirmflug unternehmen.  


Ein weiterer Anziehungspunkt sind die Höhlen hier im Berg. 


Und hier mal der Blick von Reynisfjara hinüber nach Kap Dyrhóaley, der "Türlochinsel". 


Der Sage sind die berühmten Felsnadeln Reynisdranger entstanden, als zwei Trolle versuchten, ein dreimastiges Schiff erfolglos an der Strand zu schleppen, und vor lauter Eifer nicht rechtzeitig bemerkten, dass die Sonne aufging - die ersten Sonnenstrahlen verwandelten die Trolle samt Schiff zu Stein. Alternativ gibt es diese Legende auch mit einer Kuh, die verschleppt werden sollte. Geologen sprechen hier allerdings ganz profan von den Resten eines alten Vulkans. Aber egal, ob Trolle oder Vulkan, beeindruckend sind die Felsnadeln hier am schwarzen Strand von Reynisfjara auf jeden Fall! 


Aber so schön es hier auch ist - es ist auch gefährlich! 

Die Schilder, die hier am Strand vor den Wellen warnen, stehen hier nicht zum Spaß. 


Das hier ist im Prinzip zweimal dieselbe Stelle, der Eingang zur Höhle von Osten ausgesehen. Einmal scheinbar ganz harmlos im Sommer, mit breitem Strand zwischen Höhleneingang und Meer - und einmal im Winter, wenn das Meer immer wieder bis in die Höhle hinein schwappt und einem den Rückweg abschneidet. 



Erst vor einigen Tagen rief ein Tourist hier die Rettungswacht, als er in der Höhle eingeschlossen war und aus eigener Kraft nicht mehr zurück kam. Nach mehreren Stunden konnte er erfolgreich gerettet werden. 

Leider unterschätzen viele Besucher immer wieder die Macht der Wellen hier am Strand. 


Meist passiert zum Glück nichts Schlimmes und die unvorsichtigen Touristen bekommen nur nasse Füße oder einen feuchten Hintern. 


Leider geht es auch immer wieder nicht so gut aus.

Bereits im Mai 2007 ertrank hier eine ältere amerikanische Touristin, die von den Wellen mitgerissen worden war. 

Am 10. Februar 2016 wurde ein 40-jähriger chinesischer Tourist, der auf einem kleinen am Strand stand und fotografierte, von einer plötzlichen Welle erfasst und ins Meer gerissen. Seine Leiche wurde später am Strand gefunden. 

Im Januar 2017 wurde eine deutsche Familie am Strand Richtung Dyrhólaey von den Wellen erfasst. Der Mann und die beiden Kinder schafften es noch, sich in Sicherheit zu bringen. Für die 47-jährige Mutter kam jede Hilfe jedoch zu spät, als sie etwa eine Stunde später von Rettungsmannschaften gefunden wurde. 

Im Mai 2018 starb eine 80-jährige Besucherin im Krankenhaus, nachdem sie sich hier bei einem Sturz schwere Kopfverletzungen an einem Stein zugezogen hatte. 

Erst jetzt am Mittwoch gab es wieder einen fatalen Unfall, als vier chinesische Touristen von einer Welle erfassten wurden. Einer schaffte es so noch relativ trocken zurück an den Strand, zwei wurden komplett umgerissen, schafften es aber auch noch zurück ans Land. Die vierte, eine junge Frau, wurde von der Welle mit aufs Meer hinaus gerissen. Nach mehrstündiger Suche wurde am Mittwochabend ihre Leiche gefunden. 


Von daher nochmals die Bitte - es ist so ein wunderschöner Ort. Seid bitte vorsichtig, wenn Ihr herkommt, hört auf die Warnungen und nehmt die Warnschilder ernst! 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen