Mittwoch, 25. Dezember 2019

Lýsi

Lebertan 


Auf Isländisch heißt Lebertran Lýsi, am verbreitetsten ist Þorskalýsi, also Dorschlebertran, der aus Dorschlebern hergestellt wird. Lebertran wird aber auch aus der Leber anderer Fischarten gewonnen, wie z.B. Seelachs oder Hai, früher wurden auf Islannd auch Wale und Robben dafür verwendet.

Lebertran enthält viel Vitamin A, Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren, insbesondere EPA und DHA.

Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin, das vom Körper unter dem Einfluss von ausreichend Sonnenlicht gebildet wird. Ohne ausreichend Sonnenlicht kann der Körper das Vitamin D nicht bilden, ein zu niedriger Vitamin-D-Spiegel im Körper kann zu sich z.B. durch Hautprobleme, Zahnfleischbluten, eine gesteigerte Infekt-Anfälligkeit oder besondere Nachtblindheit bemerkbar machen, kann aber auch zu brüchigeren Knochen oder letztlich zu Rachitis führen. Gerade bei Kindern kann Vitamin-D-Mangel zu lebenslangen Folgeschäden führen.

Die Omega-3-Fettsäure EPA soll entzündungshemmend sein und den Stoffwechsel fördern bzw. besonders stimmungsaufhellend wirken bzw. einen günstigen Einfluss bei Depressionen oder Angsterkrankungen haben. Die Fettsäure DHA ist besonders in der Schwangerschaft wichtig, da es sich positiv auf die Entwicklung der Augen- und Gehirnfunktionen des Fötus auswirken soll, aber z.B. auch die Spermaqualität soll durch die Einnahmen von DHA verbessert werden können. Diese Fettsäuren kommen natürlich in fetten Seefischen wie z.B. Lachs oder eben auch Dorsch vor.


In einem so nördlichen Land wie Island, wo es im Winter lange sehr dunkel ist, hat der Körper schlichtweg keine Chance, in dieser Zeit auch nur annähernd das benötigte Vitamin D zu bilden, und auch die Versorgung mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist oft nicht ausreichend - also ist hier eine zusätzliche Einnahme notwendig.

Lýsi-Fabrik im Hafenviertel Grandi in Reykjavík

Es heißt, schon die Wikinger kannten die gesundheitsfördernde Wirkung von Lebertran, und noch heute findet man Lebertran in vielen isländischen Kühlschränken, aber auch auf dem Frühstücksbüffet in isländischen Hotels oder Gästehäusern.

Die 1938 gegründete isländische Firma Lýsi mit Sitz in Reykjavík ist heute führend bei der Herstellung und dem Verkauf von Lebertran auf Island. Sie bieten Lebertran in Flaschen an, wahlweise klassisch oder mit Zitonengeschmack bzw. Zitrone und Minze, aber auch in einer speziellen Version, die an die Bedürfnisse von Kindern angepasst sein soll. Wer möchte, kann seinen Lebertran heute aber auch in Kapselform einnehmen - rein aus geschmacklichen Gründen bestimmt keine schlechte Idee!

(Man soll den Lebertran übrigens nicht erhitzen, da sonst die ungesäuerten Fettsäuren zerstört werden.)

Ich habe meiner Schwester zu Weihnachten eine Flasche "Lýsi" mit Zitronen-Geschmack geschenkt. Sie war leicht verwundert, hat aber getreulich probiert und kam zu dem Fazit: "Schmeckt leicht zitronig, ist sonst recht geschmacksneutral und sehr ölig im Abgang!"

Wir haben uns die klassische Version "Lýsi" aus Island mitgebracht, um jetzt im Winter etwas gegen den Vitamin-D-Mangel zu tun. Das riecht schon massiv nach Fisch, wenn man die Flasche öffnet, und der Fischgeschmack des Lebertrans ist überwältigend. Andere sagen: Gewöhnungsbedürftig. Na ja, dann hoffe ich mal, ich gewöhne mich noch, die angebrochene Flasche im Kühlschrank muss ich ja jetzt aufbrauchen! Andererseits - seit ich im Winter Vitamin D nehme, sind meine Hautprobleme an den Händen tatsächlich verschwunden, sonst habe ich im Winter sofort rissige, blutige Schrunde an den Fingerknöcheln. Also von der Wirkung bin ich begeistert - nur der Geschmack... nun ja.

In diesem Sinne dann - guten Appetit und viel Gesundheit!







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