Dienstag, 10. Dezember 2019

Laufabrauð

Laubbrot


Laufabrauð gehört in Island unbedingt zur Weihnachtszeit dazu. In vielen Familien ist es eine schöne vorweihnachtliche Tradition, sich im November oder Anfang Dezember an einem Tag zu treffen und alle zusammen Laufabrauð herzustellen und die Teigfladen in Handarbeit liebevoll und individuell mit Mustern zu verzieren, bevor sie in heißem Fett ausgebacken werden.

Es gibt spezielle "Laufabrauðsjárn", also "Laubbrot-Eisen", mittlerweile oft aus Messing, mit denen man mit einem kleinen Rädchen direkt die Muster in die Teigfladen "stanzen" kann. Ich träume immer noch von einem eigenen "Laufabrauðsjárn" - und bis dahin behelfe ich mir mit einem schön scharfen Messerchen.

Dieses Laufabrauð-Rezept hier stammt aus einem alten isländischen Kochbuch von Jónina Sigurðardóttir von 1945, das ich auf dem Flohmarkt in Reykjavík gekauft habe.


Zutaten

500 g Mehl
35 g Butter
15 g Zucker
1 TL Backpulver
250 g Milch

500 ml Pflanzenfett


Zubereitung

In einer großen Schüssel die Butter und das Backpulver mit dem Mehl vermischen.


Den Zucker hinzufügen.


Die Milch erhitzen und zu den anderen Zutaten gießen, ...


...alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Den Teig dann kurz auskühlen lassen.


Anschließend in 12 - 14 Portionen aufteilen. (Im Originalrezept sind es 20 Portionen, so dünn schaffe ich es aber nicht, die Teigfladen unfallfrei auszurollen.)

Jede Portion ganz dünn kreisrund ausrollen. (Ich habe hier eine Untertasse als "Schablone" genommen und dann mit dem Messer die überstehenden Ränder abgeschnitten.)


Die ausgerollten Teigfladen kann man dann mit Backpapier oder Butterbrotpapier als Zwischenlage auch gut stapeln.

Mit einem spitzen Messer (oder eben dem Laufabrauðsjárn) Muster in den Teigfladen ritzen und die Eckchen vorsichtig umklappen.


In einer hohen Pfanne oder einem großen Topf das Fett erhitzen, bis es so heiß ist, dass sich Bläschen bilden, wenn man einen Holzstab vorsichtig hinein taucht.

Jedes Laubbrot dann einzeln von beiden Seiten in dem heißen Fett ausbacken, bis es schön goldbraun geworden ist.


Das Laubbrot dann auf eine flache Oberfläche legen, das übrige Fett mit Küchenpapier aufsaugen und am besten ein bisschen beschweren, damit das Laufabrauð seine Form behält.


Das Laubbrot wurde dann in Island traditionell an Weihnachten mit Hangikjöt und sauer eingelegtem Schafsfleisch serviert. Es schmeckt aber auch ohne alles ganz wunderbar und wird heute oft einfach nur als Snack gegessen.


In diesem Sinne dann schon mal - frohe Weihnachten! Gleðileg jól!



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