Montag, 30. Juli 2018

Einarshúsið

Zu Gast in Bolungarvík - Essen am Ende der Welt 


Kann Spuren von Werbung enthalten.*

Als wir jetzt im Sommerurlaub einige Tage in Ísafjörður waren, haben wir einen Tag auch einen Ausflug nach Bolungarvík gemacht. Das ist ein Ort mit immerhin etwa 900 Einwohnern am Ende des Ísafjarðardjúp - und tatsächlich ziemlich am Ende der Welt. Die Straße endet zwar hier noch nicht, aber dahinter gibt es nur noch eine Radarstation auf dem Berg Bolafjall und einige verlassene Höfe. Wir sind hingefahren, um uns den Bolafjall anzuschauen und das kleine Fischerei-Museum Ósvör. 

Vom Lawinenschutzwall hat man einen sehr schönen Überblick über den Ort. 


Am Hafen von Bolungarvík herrschte auch am frühen Abend noch emsiges Treiben, die Waren wurden verladen, darunter auch der frische Fisch, der gerade angelandet wurde.


Direkt am Hafen liegt auch das "Einarshúsið", ein Hotel und Restaurant, in dem auch lokale Kulturveranstaltungen stattfinden, von Musikdarbietungen bis zu Spieleabenden, soweit ich es verstanden habe.


Das Restaurant war komplett leer, als wir kamen - allerdings kamen wir auch schon recht früh. Auch in der Küche war noch niemand zu sehen, auch wenn Lebensgeräusche zu hören waren. Auf unser Rufen kam dann schließlich jemand, der uns auch erwartet hatte.

Blick in den Frühstücksraum des Hotels
Das Restaurant innen war nett gestaltet, mit jeder Menge alter Familienfotografien, die auf große Plexiglas-Platten gedruckt sind, und bei den türkis gestrichenen Holzwänden fühlte ich mich fast wie zu Hause.  


Food Blogger bei der Arbeit
Mein Mann entschied sich bei der Getränkeauswahl auf der Karte für das "Engiferöl", also das Ingwerbier. Trotz des Namens ist es eine alkoholfreie, kohlensäurehaltige Limonade, die sehr intensiv nach Ingwer schmeckt. Irgendwie war uns Ingwerbier in Deutschland noch nicht weiter begegnet, aber mein Mann hatte es in Reykjavík schon kennen gelernt. (Bier oder Wein gab es auf der Karte nicht.)


Als Hauptgericht hatten wir uns - typisch isländisch - für Hamburger und "Fisch des Tages" entschieden. Die Speisekarte war ausschließlich auf Isländisch, aber Speisekarten können wir mittlerweile auch auf Isländisch durchaus gut lesen und die Kellnerin übersetzte auch direkt.

Der Hamburger "Víkarinn" nach Art des Hauses war mit Spiegelei, Gurke, Tomaten und Speck sowie mit Sauce Bernaise, dazu gab es Pommes ("franskar kartöflur") und ein Töpfchen mit fertiger Cocktail-Sauce.


Der "Fisch des Tages" war Dorsch, wie unsere Kellnerin uns erklärte, laut Speisekarte täglich frisch am Hafen von Bolungarvík angelandet. Dazu gab es frischen Salat und Kartoffeln. Der Salat war gut und schmeckte mit den Orangenstückchen darin auch richtig fruchtig. Auch die Sauce hatte eine fruchtige Note. 


Alles in allem würde ich das Essen, das wir im Einarshúsið hatten, als isländische Hausmannskost bezeichnen. 



Im Überblick:

Die Speisekarte im Einarshúsið ist relativ klein, man hat die Auswahl zwischen dem Hamburger oder der Tagessuppe mit hausgebackenem Brot für jeweils etwa 1.950 ISK (rd. 16,60 € - Stand Juli 2018), was für isländische Verhältnisse im Restaurant günstig ist. Das vegane Gericht des Tages kostet 2.900 ISK (gut 23 €), der "Fisch des Tages" kostet 3.900 ISK (gut 31 €).  

Für Kinder gibt es gebackenen Toast oder Nuggets (jeweils mit Pommes) für 1.390 ISK (gut 11 €), eine kleine Portion "Fisch des Tages" für 1.490 ISK (knapp 12 €) oder einfach nur Pommes mit Cocktail-Sauce für 500 ISK (ca. 4 €). 

Unter der Rubrik "Eitthvað sæt" (= "Etwas Süßes") findet man ein Stück Kuchen oder Waffeln mit Eis für jeweils 890 ISK (knapp 7,20 €).

Softdrinks, Ingwerbier und Heißgetränke kosten zwischen 350 und 450 ISK (ca. 2,80 € bis 3,60 €). 



* Rechtlicher Hinweis: 

Es handelt sich hierbei formal gesehen um Werbung, da wir zum Essen eingeladen wurden. Wir waren aber nur in Restaurants und Lokalen, von denen wir vorher Gutes gehört hatten. Wenn wir in Lobeshymnen ausbrechen, sind die wirklich ernst gemeint.

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