Montag, 13. Januar 2020

Glitský

Polarisierende Perlmuttwolken


Als wir jetzt über Silvester auf Island waren, hatten wir teilweise nicht so richtig Glück mit dem Wetter, manchmal jagte eine Wetterwarnung die nächste.

Aber an zwei Tagen hatten wir auch richtig gutes Wetter, das wir für Ausflüge genutzt haben, einmal waren wir mit den mitreisenden Kindern ganz klassisch am Geysir und am Gullfoss, und einmal an der Strandarkirkja und in Seltún.

Als wir den einen Morgen nach Seltún gefahren sind, hatte es die ganze Nacht vorher geschneit, wir mussten erst mal ordentlich das Auto freilegen und auch auf der Straße war noch komplett geschlossene Schneedecke.


Unterwegs fielen uns dann "so komische Wolken" am Himmel auf. Zuerst sah ich so ein intensives Pink-Lila hinter den anderen, dunklen Wolken, schillernd, intensiv, leuchtend. Ich hatte keine Ahnung, was es war, habe aber aus dem Auto raus (mein Mann ist gefahren) mal ein paar Fotos gemacht. 

Etwas später hatten wir dann noch einen besseren Blick auf diese seltsamen Wolken, da habe ich dann noch mal geknipst. 


Und abends sah ich dann beim Durchblättern bei Facebook und Instagram plötzlich jede Menge Fotos von solchen Wolken über Südisland, da habe ich dann erst begriffen, dass es wirklich etwas Spezielles war, was wir da morgens gesehen hatten. 

Diese Wolken heißen auf Isländisch "glitský", also "Glanzwolken", und das trifft es sehr gut, finde ich. Auf Deutsch sind es "polarisierende Wolken" oder "Perlmuttwolken". 

Dank Google habe ich jetzt auch gelernt (ich hoffe, ich habe es soweit richtig verstanden), dass sich diese Perlmuttwolken bilden, wenn es in der Luft in Höhen ab 20 km besonders kalt ist, kälter als -70°, und dann aus Eiskristallen oder Eiskristallen und Schwefel- oder Salpetersäure sich gewissermaßen "Eiswolken" bilden. Die intensive Farbe dieser Wolken wird dann durch die Beugung von Sonnenlicht an den Eiskristallen erzeugt. 

Normalerweise sieht man solche Wolken eher über den Polarregionen der Südhalbkugel im Winter als im Nordwinter, weil im Norden die Luftwirbel wohl öfter durch den Einfluss von Gebirgen gestört werden und es dann eben nicht kalt genug wird. Aber z.B. im Winter 2004/2005 war es auch auf der Nordhalbkugel ungewöhnlich kalt und so kam es da auch über Island zur Bildung vieler dieser polarisierenden Wolken. 

Tja, wieder was gelernt..! 

Das Bild hier hatte ich auf dem Weg zur Strandarkirkja aus dem Auto heraus gemacht. 






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