Erdbebenserie auf Reykjanes
Nachdem es in den letzten Wochen mehrere starke Erdbeben auf Reykjanes nördlich von Grindavík gegeben hatte (die stärksten Erdbeben wurden aktuell am Mittwoch, den 22. Januar mit einer Stärke von 3,7 und 3,6 gemessen, aber auch am 16. Dezember hatte es schon Beben in dieser Größenordnung hier gegeben), haben Experten jetzt festgestellt, dass sich das Land hier derzeit ungewöhnlich schnell hebt - momentan mit 3 bis 4 mm pro Tag, an der am meisten betroffenen Stelle westlich des Berg Þórbjörn hat sich die Erde sogar schon um 2 cm angehoben.
Die isländischen Experten gehen davon aus, dass die Hebung wahrscheinlich ein Hinweis auf eine Magmaansammlung in der Tiefe ist.
Die sich daraus ergebenden Szenarien können vielfältig sein - von "es hört ohne weiteres Geschehen wieder auf" bis zu "es kommt zu einem Lavaausbruch unabsehbarer Heftigkeit" ist alles denkbar. Für den Flugverkehr wurde die Warnstufe "Geld" ausgerufen. (Ein Ausbruch so direkt am Flughafen wäre auf jeden Fall eine absolute Ausnahmesituation.)
Denkbar ist aber natürlich auch, dass die Landhebung doch nicht auf eine Magmaansammlung zurückgeht, sondern auf seismische Aktivitäten, was dann wieder auch auf mögliche größere Beben hindeuten könnte.
Nichts Genaues weiß man also nicht - aber da die Beben in Kombination mit der Hebung des Landes doch sehr ungewöhnlich sind, wird die Region verstärkt überwacht und auch weitere Messgeräte wurden installiert.
Für morgen Nachmittag um 16 Uhr ist eine Bürgerversammlung in Grindavík geplant, dabei soll die Bevölkerung über die aktuelle Entwicklung informiert und wohl mögliche Szenarien zum Katastrophenschutz vorgestellt werden.
Das Bild hier hat mein Mann im Juni auf seiner Wanderung über Reykjanes gemacht - an der linken Seite erkennt man die Wolken der Blauen Lagune, am rechten Bildrand sieht man die ersten Häuser von Grindavík. Und der Berg in der Mitte in der Þorbjörn.
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