Sonntag, 15. September 2024

Fröken Selfoss


Wir waren im August bei "Fröken Selfoss" zum Essen eingeladen, zu einem isländischen Menü, das wirklich fast alles enthält, was man mit der isländischen Küche verbindet. Eine absolut großartige kulinarische Erfahrung, die uns rundum begeistert hat. 

In der "Neuen Mitte" von Selfoss wurden im ersten Bauabschnitt 13 historische, aber mittlerweile zerstörte Wohn- und Geschäftshäuser aus ganz Island nachgebaut. Ich finde, der Ort hat durch die neue Stadtmitte wirklich sehr gewonnen! Und die Nachbauten der alten Häuser finde ich persönlich sehr schön. 

Eines der Häuser ist Smjörhúsið, also das Butterhaus. Das ursprüngliche Butterhaus wurde 1797 vom isländischen Kaufmann Bjarni Sívertsen (1763 - 1833) in der Hafnarstræri 22 in Reykjavík erbaut, der hier eine Filiale eröffnete. Später gehörte das Haus dem isländischen Unternehmer und Politiker Tryggvi Gunnarsson (1835 - 1917), auf dessen Engagement der Bau der ersten Brücke über die Ölfusá zurückgeht - ohne diese Brücke wäre Selfoss sicherlich nicht zum wirtschaftlichen Zentrum Südislands geworden. Das Haus in der Hafnarstræti wurde dann vom dänischen Unternehmen IRMA gekauft, das hier bis 1943 ein Geschäft betrieb, in dem vor allem Butter und Margarine verkauft wurden. Der Name "Smjörhúsið" prangte damals in großen Buchstaben auf der Vorderseite des Hauses und gab ihm seinen Namen. Das Haus in Reykjavík wurde 1977 abgerissen und in der Neuen Mitte von Selfoss 2021 zu neuem Leben erweckt. Im Untergeschoss am Brúartorg befindet sich heute das Restaurant "Fröken Selfoss". 


Im Herbst 2023 wurde das "Fröken Selfoss" eröffnet. Das "Fräulein Selfoss" bietet großartiges Essen und Cocktails. Nach eigenen Angaben ist es in kleinem Rahmen ein feines Restaurant, das freundlichen Service und appetitliches, schmackhaftes Essen anbieten. Der Schwerpunkt liegt auf isländischen Zutaten

Gerade in Südisland gibt es viele landwirtschaftliche Erzeuger, so dass die Betreiben von "Fröken Selfoss" hier aus dem Vollen schöpfen und frische hochwertige Produkte bei den Nachbarn in der Region einkaufen können, täglich frisches saisonales Obst und Gemüse, aber auch frischen Fisch, frisches Fleisch oder Liköre aus einer regionalen Brennerei. 

Dann werden diese hochwertigen Zutaten in der Küche des "Fröken" verarbeitet und auf spannende, innovative Art und Weise zu einer modernen, teilweise komplett neuen Geschmackserfahrung zusammen gesetzt. Hierbei stehen immer Frische, Bekömmlichkeit und Wohlgeschmack im Vordergrund.

Das Ambiente des Restaurants ist sehr schön und elegant und man merkt, wie sorgfältig alle Details aufeinander abgestimmt sind, so dass alles ein perfekt harmonisches Ganzes ergibt - genau wie bei den Gerichten.




Das große isländische Menü

Die Besitzer hatten uns als Food Blogger zum Essen ins "Fröken Selfoss" eingeladen und servierten uns als besondere Spezialität des Hauses "The Icelandic Menu", also "Stóri Íslenski seðillinn". 

Die Appetithappen 

Ganz traditionell bekommen wir hier diese kleine Vorspeisenplatte serviert - Hákarl, harðfiskur, smjör og brennivín sowie þurrkað ærfillet. Also kleine Würfel fermentierter Gammelhai, Trockenfisch mit Butter und zum Hinunterspülen isländischer Schnaps (Brennivín). Und noch getrocknetes Fleisch vom Mutterschaf (ær).


Alles klassische isländische Spezialitäten und wirklich alles in sehr guter Qualität, der Trockenfisch war schön mehlig und ließ sich gut essen, auch gut gebuttert. Aber das kaltgeräucherte, getrocknete Fleisch vom Mutterschaf war eine absolute Überraschung - bisher habe ich solches getrocknetes Fleisch immer nur komplett durchgetrocknet und relativ hart erlebt. Aber dieses hier war außen trocken und im Innern herrlich weich, einfach nur ein perfekter Genuss! Noch nie so gegessen - und so unglaublich lecker! 


Die Bedienung gab uns eine kurze Einweisung, erzählte ein bisschen zu den einzelnen Bestandteilen und wies uns auch darauf hin, dass es eine gute Idee sei, den Gammelhai nicht mit den Fingern anzufassen, sondern nur mit dem Zahnstocher - den Geruch hat man sonst tagelang an den Fingern!


Wir haben zusätzlich zu dem Menü noch zwei Likör (líkjör) bekommen - der dunkelrote war Wild Berries und erinnerte fast ein bisschen ein Portwein, der helle war ein sehr leckerer Rhaberber-Likör. Die Liköre stammen übrigens auch von einer lokalen Brennerei.


Das hier war der zweite Teil der Vorspeisen - allein in die Art und Weise, wie das Essen serviert wurde, habe ich mich sofort schockverliebt! Und dann noch der Geschmack.. für mich ein absolutes Highlight!


Auf ganz knusprigem, dünnem Fladenbrot (flatbrauð) wurden uns hierbei drei verschiedener Leckerbissen serviert:

Es gab geräucherten, langsam gegarten Saibling, mit einer orientalisch inspirierten Ingwer-Sauce - geschmacklich für uns beide ein absolutes Highlight, interessant, gleichzeitig knusprig und weich, verschiedene Geschmacksrichtungen perfekt zusammen gestellt und einfach nur unglaublich lecker!
 
Außerdem gab es gepökelte, langsam gekochte Gans, serviert mit wilden isländischen Blaubeeren (aðalbláber) und Meerrettich-Mayonnaise. Auch sehr lecker.

Das dritte war Ceviche, also eigentlich ein Fischgericht aus der südamerikanischen Küche, mit kleingeschnittenen Meeresfrüchten, Zwiebeln und Limetten. Hier serviert auf knusprigem isländischen Fladenbrot, mit Tomaten, Petersilie und Chili-Mayonnaise. Mein Mann ist nicht unbedingt ein großer Fan von Meeresfrüchten, aber das hier fanden wir beide wirklich gut, gerade mit dem leichten Chili-Geschmack. 

Die Hauptgerichte 

Der Hauptgang bestand, ganz traditionell, aus typisch isländischer Fleischsuppe (kjötsúpa), auch ganz klassisch serviert mit isländischem Roggenbrot (rúgbrauð) und Butter - ganz traditionelles Essen, auch traditionell zubereitet, und dabei wirklich perfekt. Rundum ein Genuss!


Das zweite Hauptgericht war hægelduð lambamjöðm, ofnbakað grænmeti og kartöflur, pikklaður rauðlaukur og brún sósa, also geröstete Lammhüfte, ofengebackenes Gemüse und Kartoffeln, dazu eingelegte rote Zwiebeln und braune Sauce. 


Lamm mit Kartoffeln, Gemüse und brauner Sauce - das klingt nach typischer, vielleicht etwas langweiliger Hausmannskost, oder? Tatsächlich hätte das Gericht aber gar nicht weiter von langweiliger Hausmannskost entfernt sein können! Die Lammhüfte war absolut perfekt auf den Punkt, außen knusprig und innen ganz weich. Dazu Kartoffeln in vier verschiedenen Varianten, von kleinen Kartoffeln in Schale bis zu Kartoffelgratin. Die kalten, säuerlichen Zwiebeln bildeten den perfekten Kontrapunkt zu dem warmen, süßlichen Gratin. Und dazu die intensive dunkle Sauce... einfach nur rundum ein echter Genuss! 

Da das "Fröken Selfoss" nicht nur für sein perfektes isländisches Essen, sondern auch für seine Cocktails bekannt ist, durfte mein Mann sich noch einen "Signature Cocktail" aussuchen - er hat sich, nach dem leckeren Rhabarber-Likör vorher, für einen Rabarbararúna entschieden. Mit Rhabarber, Veilchenlikör, Hibiskus-Tee, Weinschaum und getrockneten Rosenblüten. 

Lass mich dein Badewasser schlürfen...

Ich habe mich ja schon allein schon beim Anblick der "Badewanne" schockverliebt, in der dieser Cocktail serviert wird - diese knuffige Badewanne mit ihren kleinen Füßen, der lockere Schaum und die getrockneten Blüten. Die Illusion von schaumigen Badewasser mit einer Badebombe darin war einfach nur perfekt! Und vom Geschmack war mein Mann auch sehr begeistert - einfach nur genial, optisch und geschmacklich!

Das Dessert

Als Dessert gehört zu dem Menü noch Skyr, und zwar traditionell zubereiteter isländischer Skyr, serviert mit flüssiger süßer Sahne, Blaubeeren und reichlich Zucker. Dazu noch ein kleines Glas Zucker, mit dem man nach Bedarf noch nachsüßen kann. Das hat etwas!

Wenn Ihr im isländischer Supermarkt Blaubeer-Skyr kauft, dann sind da im Prinzip auch diese Zutaten enthalten, aber alles zusammen gemixt und eine einheitliches Masse. Hier ist alles separat und man schmeckt bei jedem Bissen ganz bewusst die einzelnen Bestandteile, der säuerliche Skyr, die süße, flüssige Sahne, die frischen Beeren, dazu der Zucker, der zwischen den Zähnen knirscht... ein absoluter Genuss! 


Für uns als Food Blogger gab es statt des zweiten Skyr-Desserts, das eigentlich zum Menü gehört, einen Rabbarbara baka. Das ist eine Art Kuchen mit Rhabarber- und Apfelstückchen, gebacken mit Haferflocken-Streuseln und Beeren und serviert mit einer Kugel Eiscreme. 

Auch wieder ein traditionelles isländisches Gericht, und wieder perfekt auf den Punkt zubereitet, gleichzeitig warm und kalt, weich und knusprig, säuerlich und süßlich... alles perfekt zusammen gestellt! Auch wenn wir mittlerweile fast schon zu satt waren, um dieses leckere Dessert noch so würdigen zu können, wie das Gericht es verdient hätte. 


Reden wir über den Preis... 

Das "stóri Íslenski seðillinn", also das "große isländische Menü", kostet pro Person 13.990 ISK, also gut 90 €. Es wird erst ab zwei Personen serviert. Der Rhababer-Cocktail in der Badewanne kostet 2.990 ISK, umgerechnet knapp 20 €. Und der Rabbarbara baka kostet alleine 2.590 ISK, also knapp 17 €. Dazu noch die beiden Liköre... definitiv kein preisgünstiges Vergnügen. Aber das ist Essengehen in Island eigentlich nie - und dss Essen im "Fröken Selfoss" war isländisches Essen der Extra-Klasse, definitiv sein Geld wert. 

Wenn man sich nicht, zu besonderen Anlässen, das große isländische Menü gönnen will, kann man im "Fröken" aber auch zu einem fairen Preis wirklich gutes Essen zum Mittag- oder Abendessen genießen. 

Auf der Mittagskarte findet man z.B. Hamburger mit Speck, Käse und Salat sowie Pommes und Knoblauch-Sauce für 3.890 ISK (ca. 25 €), Plokkfiskur mit Roggenbrot und Butter für 3.490 ISK (aktuell gut 22 €) oder den Fisch des Tages für 3.590 ISK (gut 23 €). 

Auf der Abendkarte kann man bei den Hauptgerichten zwischen Salat, zwei Fleisch- und zwei Fischgerichten sowie Fleischsuppe und Hamburger wählen, preislich liegt man hierbei zwischen 3.690 ISK (rd. 24 €) und bis zu 6.690 ISK (knapp 44 €). Hier steht übrigens auch die leckere gegrillte Lammhüfte mit all den Zutaten, die bei uns Teil des isländischen Menüs war, auf der Karte. 

Als Dessert kann man dann zwischen dem traditionellen Skyr für 1.790 ISK (gut 11,50 €), Schokoladenkuchen mit Skyr-Creme und Beeren oder dem Rhabarber-Kuchen für jeweils 2.590 ISK (knapp 17 €) wählen. 

Die Signature Cocktails liegen preislich zwischen 1.790 ISK bis zu 3.490 ISK, also zwischen rd. 11,50 € und knapp 23 €). Der alkoholfreie Cocktail liegt auch bei 1.790 ISK. 

Wenn man vergleicht, was man für durchschnittliches isländisches Essen in einem durchschnittlichen isländischen Restaurant zahlt, sind die Preise ähnlich - aber bei "Fröken Selfoss" bekommt man kein Durchschnittsessen, sondern wirklich aufregendes Essen in Top-Qualität. 


Die Menschen hinter "Fröken Selfoss"

Hinter "Fröken Selfoss" stehen Árni B. Hafdal Bjarnason und Guðný Sif Jóhannsdóttir

Árni ist ein gelernter Koch und hat jahrelang in vielen verschiedenen Positionen der Gastronomie und Hotellerie gearbeitet, vom Catering für Großveranstaltungen (z.B. beim Þorrablót) bis zu Koch-Veranstaltungen zu Hause. Guðý Sif ist studierte Rettungssanitäterin und arbeitete u.a. im Landspítali und einem Behindertenwohnheim. Heute ist sie für das Marketing der gemeinsamen Firma zuständig. Seit Ende 2022 lebt das Ehepaar mit seinen beiden Töchtern in Selfoss. 

Im Juni 2021 eröffnete das Paar sein erstes Restaurant, Samúelsson Matbar in der neuen Mjólkurbú Food Hall in Selfoss. Das Lokal ist benannt nach Guðjón Samúelsson (1887 - 1950), dem "húsameistari ríksins", der als Staatsarchitekt Islands u.a. die Hallgrímskirkja in Reykjavík und die Kirche von Akureyri entworfen hat, aber auch das Hotel Borg in Reykjavík, die Schwimmhalle in der Barónsstígur oder eben auch 1929 das damalige Firmengebäude der Molkereigenossenschaft in Selfoss, die Mjólkurbú


Groovís - Ice Cream und Donuts

Im Frühjahr 2023 haben Árni und Guðný Sif auch den Betrieb der Eisdiele in der neuen Stadtmitte übernommen. Seit April 2023 werden bei "Groovís" ausgefallene bunte Desserts angeboten, kreative Mischungen aus Eiscreme, Mini-Donuts und Zuckerwatte.

Eine weitere Besonderheit von Groovís ist es, dass die Aufträge hier grundsätzlich online oder über ein Bedienungsterminal vor Ort aufgegeben werden, so dass sich die Mitarbeiter effizient auf die Anfertigung der verschiedenen Bestellungen konzentrieren können. 

Im November 2023 kam "Fröken Selfoss" hinzu. Ursprünglich war das "Fröken" als Tapas-Bar konzipiert, mit vielen verschiedenen kleinen Köstlichkeiten auf vielen verschiedenen kleinen Tellern. Die vielen Teller stellten sich jedoch als Problem heraus - zu viel dreckiges Geschirr, in der kleinen Küche kamen sie mit dem Spülen nicht hinterher, und zu personalintensiv, sowohl im Service als auch in der Küche. 

Also haben Árni und Guðný Sif im Juni 2024 das Konzept überarbeitet und sich bewusst auf isländisches Essen verlegt, klassische isländische Küche aus hochwertigen isländischen Zutaten für Isländer und Besucher, viele traditionelle Gerichte, die aber mit einem ganz individuellen Twist etwas ganz Besonderes geworden sind - feine Küche in Perfektion! 

Im Rahmen der Neu-Organisation wurden auf die Preise gesenkt, so dass die Besucher nicht nur alle paar Monate kommen, sondern sich auch öfter gutes Essen zu einem fairen Preis leisten können, statt vieler kleiner Gerichte stehen jetzt wenige große Gerichte auf der Karte, an denen man sich auch sehr satt essen kann.

Árni erzählt uns im Gespräch an der Theke, dass es sein Ziel ist, sich mit seinen typisch isländischen Gerichten fernab von schlichter Hausmannskost in den nächsten Jahren eine Empfehlung im Michelin zu erkochen. Wir drücken ihm alle Daumen - wenn Ihr uns fragt, Árnis Essen und seine Liebe für das Essen bis in das letzte kleinste Detail hätten es wirklich verdient. 

Noch einmal ganz herzlichen Dank für die Einladung zu einem rundum absolut perfekten isländischen Essen, besser und spannender hätten wir uns das Essen nicht einmal vorstellen können!


Also wenn Ihr das nächste Mal in Selfoss seid und etwas wirklich Besonderes essen wollt, isländische Küche in Perfektion, können wir Euch das "Fröken Selfoss" wirklich nur ans Herz legen. 




Es handelt sich hierbei formal gesehen um Werbung, da wir zu dem Essen und den Getränken eingeladen wurden. Wir besuchen aber nur Restaurants und Lokale, von denen wir vorher Gutes gehört haben und die wir - aus den verschiedensten Gründen - spannend finden. Insoweit waren wir auch ehrlich begeistert und wenn wir in Lobeshymnen ausbrechen, sind die wirklich ernst gemeint.  


Dienstag, 10. September 2024

Mein neuester Schulterwärmer / Slá

Aktuell stricke ich ja gerne solche "Schulterwärmer", also eine Art kurzen Poncho ("slá"), der einen wärmt, wenn man abends oder an kühleren Tagen müde ist und ein bisschen fröstelt. Jetzt nichts für den Winter, der in Island plötzlich schon vor der Tür zu stehen scheint, aber für isländische Sommertage mit wenig Regen und vielleicht 13° Außentemperatur war es ideal!  

Mein letztes Werk war dieser Slá hier aus petrol-farbener Léttlopi-Wolle (Farb-Nr. 9423) und einem pflanzlichen Muster aus schwarzer Léttlopi-Wolle (Ístex-Islandwolle Nr. 0059). 

Bei dem Muster habe ich mich an einem Lupinen-Muster orientiert, das ich mal gesehen und sehr schön gefunden hatte, aber durch die veränderten Farben mit dem Schwarz auf dem grünen Untergrund erkennt man die "Lupinen" nicht mehr wirklich. Wirklich jeder, dem ich meinen neuen Slá stolz gezeigt habe, hat das Muster sofort als "oh, Bäume!" identifiziert. Na gut, dann sind meine Lupinen eben Bäume. Mir gefällt es trotzdem!  


Meinen neuen Slá habe ich bei einem Ausflug Ende August mit unserem Nachwuchs entlang der isländischen Südküste eingeweiht. Diese Bilder hier sind beim Inselberg Hjörleifshöfði ein bisschen östlich von Vík í Mýrdal entstanden, bei der sog. "Yoda Cave". 



Auf dem Rückweg noch ein Stopp
am Schwarzen Strand bei Vík

Ich hoffe, Euch gefällt mein neuer Slá genau so gut wie mir!




Sonntag, 8. September 2024

Sarah Bernhardt í ofnskúffu

Sörur vom Backblech


Dieses Wochenende hatte mein Mann Geburtstag und wir haben mit Familie und Freunden gefeiert. 

Für die Kaffeetafel hatte ich jede Menge gebacken, u.a. habe ich ein neues Rezept für "Sörur vom Backblech" ausprobiert - und bin begeistert. 

Diese Süßigkeit mit Mandelboden, Buttercreme und Schokolade ist eigentlich die Erfindung eines dänischen Konditors, der sie 1911 anlässlich des Besuchs von Sarah Bernhardt (1844 - 1923) in Kopenhaben entwickelt hatte. Auf Dänisch heißen die süßen Teilchen "Sarah Bernhardt Kager", in Schweden nennt man sie "biskvier" und auf Island ist es als "Sara", im Plural dann "Sörur", sehr beliebt geworden, vor allem - aber nicht nur - zur Weihnachtszeit.

Normalerweise bereitet man Sörur als kleine, runde, hochgewölbte Küchlein zu und es ist relativ aufwendig. Alternativ bin ich von dieser Variante vom Blech ganz begeistert: Der Geschmack ist genau richtig - und als Blech gebacken und in Würfel geschnitten ist es auch viel einfacher zuzubereiten, viel platzsparender zu lagern und isst sich in kleinen Portionen auch wunderbar weg! 

Sörur - 
in klassischer Form vs. Würfel vom Blech

Zutaten für den Boden

400 g gemahlene Mandeln
400 g Zucker
4 TL Backpulver
6 Eiweiß

Zutaten für die Creme

250 g weiche Butter
200 g Puderzucker
6 Eigelb
1 EL Cappuccino-Pulver
2 TL Back-Kakao
1 Prise gemahlene Vanille

Zutaten für die Glasur

200 g Koch-Schokolade
2 EL Butter


Zubereitung

Die Eier trennen, das Eigelb beiseite stellen und das Eiweiß steif schlagen. Portionsweise den Zucker mit dem Eiweiß verrühren.

Die gemahlenen Mandeln mit dem Backpulver vermischen. 

Anschließend die Masse mit dem steifen Eischnee verrühren.

Ein Backblech (ca. 35 x 45 cm) mit Backpapier auslegen, den Teig gleichmäßig verstreichen und im vorgeheizten Backofen bei 180° Ober-Unter-Hitze ca. 20 Minuten lang backen. 


Den gebackenen Boden anschließend rund 1 Stunde lang gut auskühlen lassen.

Für die Creme die weiche Butter mit dem Puderzucker gründlich vermischen. Noch Kakao- und Cappuccino-Pulver sowie gemahlene Vanille hinzufügen und verrühren. 


Anschließend die Eigelb unterrühren.

Die Creme dann auf dem vollständig abgekühlten Mandelboden verstreichen und im Tiefkühlschrank fest werden lassen.

Für die Glasur die Schokolade und die Butter zusammen bei niedriger Hitze schmelzen lassen. 


Die Glasur dünn auf der kalten Creme verstreichen.

Den Kuchen wieder kalt stellen (Tiefkühlfach) und in Würfel schneiden.

Die Stücke lassen sich gut im Gefrierschrank lagern und werden kurz vor dem Servieren aus dem Frost geholt.


Guten Appetit!



Dienstag, 3. September 2024

Ég hef engan tíma

Keine Zeit


Sorry, ich habe gerade ganz viel Material für ganz spannende Blog-Beiträge hier liegen. Von einem Tag in einer Ecke von Island, wo ich in den letzten Jahren nicht mehr war, von einem Tag des offenen Kuhstalls mit Merlin, dem Melk-Roboter, bis zu einem absolut genialen Essen mit typisch isländischen Zutaten - ich habe so viel zu berichten!

Aber derzeit steppt hier gerade der Bär.

Ich habe aktuell bei der Arbeit zu viel zu tun und privat steht auch zu viel an, ich komme gerade zu gar nichts! Tut mir leid!

Dabei muss ich doch noch so viele Bilder auswählen und bearbeiten und die zugehörigen Blog-Beiträge schreiben... 



Lass mich Dein Badewasser schlürfen... 

Ich verspreche Euch, nächste Woche wird es besser, spätestens dann habe ich den nächsten Blog-Artikel für Euch fertig!




Sonntag, 1. September 2024

Blómkálssalat með döðlum og bönunum

Blumenkohlsalat mit Datteln und Bananen


Normalerweise liebe ich es ja hier auf Island, wenn auf meiner Pizza kleingeschnittene Datteln sind - daher war ich auch begeistert, als ich dieses Rezept für Blumenkohlsalat mit Datteln getroffen habe. Und musste es direkt ausprobieren!

Ich empfehle allerdings, den Salat und die Sauce erst kurz vor dem Servieren zu mischen und den Salat nicht zu lange durchziehen zu lassen, sonst wird er vielleicht etwas matschig.  

Ein Kopf Blumenkohl wiegt im Schnitt übrigens rund 800 g - der Blumenkohl, den ich hier im Laden bekommen habe, war ziemlich klein, jeweils nur eine Handvoll, und wog mit allem Drum und Dran um die 500 g. Ich habe daher zwei kleine Köpfe verwendet.


Zutaten für 4 Portionen

1 Kopf Blumenkohl 
100 g getrocknete Datteln
2 Bananen

200 ml AB-Mjólk
1 TL Zucker
1 Bio-Zitrone
1 Bund Frühlings-Zwiebeln
1 Prise grobes Meersalz
1 Prise Pfeffer
1/2 TL Zimt


Zubereitung

Den Blumenkohl waschen, putzen und in kleine Röschen schneiden.


Die Röschen dann in kochendem Wasser ca. 5 Minuten lang kochen, anschließend das Wasser abgießen und den Blumenkohl mit kaltem Wasser übergießen, dass er schnell kalt wird. 


Die Datteln in dünne Streifen schneiden.


Die Bananen schälen und in dünne, aber nicht zu dünne Streifen schneiden.


In einer großen Schüssel den ausgekühlten Blumenkohl mit den kleingeschnittenen Datteln und Bananen vermischen.


Jetzt die Sauce zubereiten:

Die Zitronenschale vorsichtig abreiben, anschließend die Zitrone aufschneiden und auspressen.

Die Frühlingszwiebeln putzen und kleinschneiden.


Den Zitronensaft mit der AB-Mjólk, den kleingeschnittenen Zwiebeln sowie Zucker, Zimt, Salz und Pfeffer vermischen. 

Die Sauce dann über den Salat geben, vermischen und mit der Zitronenschale bestreuen.


Anschließend direkt servieren.


Bei uns gab es den Blumenkohlsalat als Beilage und wir haben gegrilltes Fleisch und Fladenbrot (flatbrauð) dazu gegessen.