Mittwoch, 17. Dezember 2014

Der sechste Weihnachtsmann...

Der sechste Weihnachtsmann, der heute am 17. Dezember zu den Menschen kommt, ist der Askasleikir, der kleine, dicke Weihnachtsgeselle, der mit Vorliebe den Menschen in einem unbeobachteten Moment ihre hölzernen Essnäpfe mit dem Deckel, die man früher in Island hatte und die "askur" hießen, geklaut und die Näpfe dann sorgfältig mit seiner Zunge ausgeschleckt hat.

Früher hatte praktisch jeder Isländer seinen eigenen Essnapf, manche schlicht, manche reich verziert, aber immer mit Deckel, damit das Essen nicht unnötig schnell kalt wurde. Oft war sogar der Name des Besitzers in den Napf geschnitzt, so dass jeder sehen konnte, wem welche Essnapf gehörte.

Heutzutage finde man solche hölzernen Näpfe auch in Island eigentlich nur noch im Museum, deshalb muss der Askasleikir sich mittlerweile meist mit anderen Nahrungsquellen begnügen - da der kleine Kerl aber auch ein guter Esser isst und gerne verspeist, was er nur finden kann, geht das schon.

Der Askasleikir ist übrigens der schüchternste der 13 isländischen Weihnachtsmänner, er achtet sehr darauf, möglichst unsichtbar zu bleiben. Meist merkt man erst, dass er da war, wenn irgendwo wieder der letzte Rest aus einem Topf oder einem Teller verschwunden ist, während man gerade nicht hingeschaut hat.

Am 30. Dezember kehrt der Askasleikur von den Menschen wieder zurück in sein heimatliches Hochland.


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