Þrumuveður á Íslandi

Gewitter auf Island

Auf Island gibt es tatsächlich selten Gewitter. Aber es kommt vor. Es gibt auch Vokabeln dafür: Þrumuveður bedeutet Gewitter, elding bedeutet Blitz und þruma bedeutet Donner. Das Gewitter þrumuveður heißt also wortwörtlich Donnerwetter. 

Tatsächlich kommen Gewitter auf Island sehr selten vor. Laut dem isländischen Wetteramt gibt es im Schnitt alle zwei Jahre ein Gewitter, vor allem im Südwesten Islands, manchmal auch jedes Jahr. In den letzten Jahren gab es jedes Jahr ein Gewitter. (Statisch wäre damit ein Gewitter ähnlich wahrscheinlich wie ein Vulkanausbruch hier auf Island, stelle ich gerade fest.)

Hier auf der Karte des meteorologischen Instituts vom 08.08.2023 sieht man sehr deutlich die Blitzeinschläge auf Island: 

Quelle: Veðurstofa Íslands 

Tatsächlich hatten wir hier diese Woche schon zwei Mal Gewitter. Erst am Montag, da war mein Mann joggen und berichtete hinterher, dass er Donner gehört hatte. Kam sogar in den Nachrichten, hatte er sich also nicht eingebildet! 

Und am Dienstag gab es dann richtig heftige Gewitter hier in der Ecke, mit zahlreichen Blitzeinschlägen, wie man auf der Karte oben von dem Tag sehen kann. 

Laut Wetteramt gab es warme Luft an der Oberfläche, aber kältere Luft in der oberen Atmosphäre, dazu eine beträchtliche Luftfeuchtigkeit. Durch die Schauer, die sich bei diesen Wetterbedingungen bilden, können sich dann heftige Gewitter entstehen. 

Hier hatte es erst kräftig geregnet, ...

... dann ein richtig greller Blitz - und direkt darauf ein heftiger, lauter Donnerschlag. Der Nachwuchs meldete, er hätte den Blitzeinschlag gesehen - und es muss wirklich dicht dabei gewesen sein, ich hatte nicht mal Zeit, mich über den Blitz zu wundern, als es schon so donnerte. 

Mein Mann war (mal wieder) unterwegs joggen - erst konnte er noch vor dem Regen weglaufen, dann holte ihn der Niederschlag doch ein. Aber das Beängstigende waren die Blitze, die gefühlt direkt auf dem Gebiet auf der anderen Straßenseite einschlugen. Ich habe mich dann beeilt und ihn mit dem Auto wieder eingesammelt. 

Das Gewitter zog dann zum Glück weiter. Als wir hinterher noch zum Einkaufen fuhren, regnete es auch kaum noch und man sah das Gewitter und den Regen weiter südwestlich von uns.

Hinterher in Selfoss war das Wetter schon wieder ganz unschuldig und der Himmel strahlend blau.

Allzu viele Zuschauer hatten sich nach dem Gewitter aber nicht eingefunden - dabei wurde um 18 Uhr auf der Leinwand in der Neuen Innenstadt "Grease" gezeigt (englisches Original mit isländischen Untertiteln). Vielleicht gut 20 überwiegend junge weibliche Zuschauer saßen, mit Jacken und Picknick-Decken gut versorgt, an den Holztischen und hatten offensichtlich ihren Spaß bei dem Film.